Dominieren nun die „Jacobiner“ den Konvent der AfD?

4. März 2020 0 Von Henry Stutzen

Im Jahr 2019 jährte sich die französische Revolution zum 230. Mal.

Nur einen Monat vor dem Sturm auf die Bastille wurde ein politischer Klub gegründet, deren Mitglieder formal die Jakobiner waren.

Unter ihrem Anführer Maximilian Robespierre zeichneten die Jakobiner verantwortlich für die schrecklichste Phase der französischen Revolution.

Eine kleine Ähnlichkeit gibt es da zu einem AfD-Mandatsträger (MdB). Zwar kein Anführer jedoch ein sogenannter „Satzungspabst“ namens Fabian Jacobi.

Maximilian (Robespierre) und Fabian (Jacobi) – die Endungen der Vornamen klingen gleich.

Es bleibt zu hoffen, dass dies die einzigen Parallelen bleiben werden.

Die Erfahrungen aus der Vergangenheit lassen allerdings nichts Gutes ahnen.

Wie das Jubiläums-Jahr 2019 aufhörte, so beginnt das neue Jahr 2020:

Mitte Januar 2020 fand ein Landesparteitag der AfD in Nordrhein-Westfalen (NRW) statt.

Wie beim Bundesparteitag am 1. Advent-Wochenende 2019 gab es auch in NRW technische Probleme mit den elektronischen Stimmgeräten.

Hinsichtlich des Bundesparteitages stellte sich später heraus, dass diese technischen Gründe wohl nur vorgeschoben waren.

Damit wurden jedoch wichtige Abstimmungen manipuliert.

Es gelten jetzt Dinge, die sonst gar nicht so beschlossen worden wären.

War das in NRW auch so?

Das angeblich aus technischen Gründen etwas nicht (mehr) geht, mit diesem „Argument“ ist bereits so manches Schindluder getrieben worden.

So konnten im Sommer 1914 angeblich “aus technischen Gründen” die deutschen Truppen auf ihrem Weg nach Belgien und Luxemburg nicht mehr zurück gepfiffen werden, nachdem Kaiser Wilhelm II bestimmte, dass doch der Kriegsgrund entfallen sei.

Was daraus wurde, wissen wir nur zu gut.

In der AfD tobt allerdings auch ein Krieg – ein handfester Lager-Krieg.

Allerdings nicht zwischen dem sogenannten völkischen Flügel und den angeblich Gemäßigten, sondern lediglich zwischen Idealisten und Karrieristen.

Den Karrieristen geht es wohl weniger darum, Deutschland zu retten, sondern vielmehr eher darum, ihre (teils desolate) finanzielle Schieflage zu retten.

Bekannte Vertreter der Karrieristen sind offenbar MdB Fabian Jacobi (hier mit “Merkel-Raute”! direkt hinter Alexander Gauland)) und sein Vater: Jacobi Senior.

Mitte Januar 2020 gab es in NRW insgesamt 56 Bewerber für den Konvent, welcher u.a. die Aufgabe hat, den Bundesvorstand zu kontrollieren sowie den Willen des Parteivolkes kund zu tun.

Da wurde plötzlich auf dem Parteitag verkündet, dass die Stimmgeräte angeblich nur maximal 50 Kandidaten verarbeiten können.

Anstatt jedoch 2 Wahlgänge á 28 Kandidaten zu machen, wie aus der Versammlung vorgeschlagen, riefen die Versammlungsleiter dazu auf, dass freiwillig mindestens 6 Kandidaten in die 2. Reihe treten sollten.

Beide Vorschläge wurden allerdings gar nicht zur Abstimmung gestellt.

So entschied das Tagespräsidium (Julian Flak, Kriestof Walczak und Peter Bonhof) per „Ordre Mufti“!

Einhaltung von Regeln? – Rechtsstaatspartei?: Fehlanzeige!

Im 1. Wahlgang wurden dann nur die 8 Hauptdelegierten – welche NRW aufgrund seiner Mitgliederzahlen im Konvent zustehen – gewählt; aus 41 Namen auf der Liste.

8 aus 41 sozusagen (vergleiche: Lotto – 6 aus 49).

Es wurden jedoch die Ergebnisse für alle 41 Kandidaten bekannt gegeben.

Das ist jedoch so, als würden vor Schließung der Wahllokale schon erste Hochrechnungen veröffentlicht.

Wahlbeeinflussung also!

Die Plätze 9 bis 41 (deren Wahlergebnisse nun bekannt waren) wurden zusammen mit den 15 Kandidaten, welche sich anfangs „vornehm“ zurück hielten (von denen man eben nicht wusste, wie viele Stimmen sie erhalten haben), zusammen in einen “Topf” geworfen.

Und siehe da, wer wurde 1. Ersatzdelegierter?:

Jacobi Senior.

Jacobi Junior, (MdB) fiel vorher unter die ersten 8 Hauptdelegierten.

Das Pikante an der Geschichte:

Aufgrund gestiegener Mitgliederzahlen wird NRW sehr bald 9 Haupt-Delegierte in den Konvent entsenden.

Und wer wird dann zum 9. Haupt-Delegierten?

Richtig: Der erste Ersatzdelegierte – nämlich Jacobi Senior.

Kann es demnach sein, dass das ganze „Theater“ rund um die technischen Unzulänglichkeiten inszeniert wurde, damit beide Jacobis nicht gemeinsam auf einer Ergebnis-Anzeigetafel erscheinen?

Hätte man Jacobi Junior und Senior zusammen auf dem großen Bildschirm gesehen, so wäre wohl auch noch dem dümmsten Delegierten klar geworden, dass da etwas faul sein könnte.

Entsprechender Einfluss der Familie Jacobi scheint daher vorprogrammiert – hat die Familie doch bereits eine (fragwürdige?) Tradition in der Politik.

Bereits Vater bzw. Großvater samt „Kind und Kegel“ sollen in der Zentrumspartei (z.B. in der Weimarer Republik) ihr Familien-Einkommen generiert haben.

Inwieweit ihr Wirken die Parteien bzw. das Land voran gebracht haben, bleibt allerdings äußerst zweifelhaft.

Gerade der in AfD-Kreisen als „Satzungspabst“ bekannte MdB Fabian Jacobi, hat weit vor Gründung der AfD ungewöhnlich lange gebraucht, um überhaupt eine Zulassung als Rechtsanwalt zu erhalten.

Sein Vater soll ihm eine Stelle bei einer befreundeten Insolvenz-Kanzlei beschafft haben.

Eventuell sogar noch selbst Geld dafür draufgelegt haben, damit Sohnemann überhaupt eine Arbeitsstelle erhielt?

Wie man aus gewöhnlich gut informierten Parteikreisen hört, war Jacobi Junior dort jedoch lediglich als Zuarbeiter für einen „richtigen“ Anwalt tätig.

Behandelte demnach eigenständig offenbar nie komplette Fälle von Anfang bis Ende.

Bei der AfD tobt er sich jedoch nun richtig aus. Zu Beginn übernahm er Satzungen der CDU, welche er seither immer weiter verunstaltet, um der Basisdemokratie – wofür die AfD einst auch antrat – durch ständige Satzungsänderungen Stück für Stück das Wasser ab zu graben.

Er wollte sogar die eigene Partei verklagen. Vom Landesvorstand NRW hat er dafür aus der Parteikasse sage und schreibe 5000.- € genehmigt bekommen.

Und zwar, weil er nicht anerkennen wollte, dass ein gewöhnliches Parteimitglied gegen ihn, den „Satzungspabst“, bzw. seine verquere Rechtsauffassung eine Entscheidung des Senats (also aller Kammern) des Bundesschiedsgerichts erwirkte.

Alles irgendwie bizarr also. „Wenn ich das in meinem Club erzähle“ (Johannes Mario Simmel).

Zu diesem modernen politischen Klub der „Jacobiner“ dürften auch das Ehepaar Scheer aus Bochum gehören.

Markus Scheer ist quasi „Erfinder“ des berühmten Moorhuhn-Computer-Spiels und wegen (Anleger)-Betruges zu mehr als 3 Jahren Haft verurteilt.

Und das ist in diesem Zusammenhang einfach unfassbar, denn seine Ehefrau Nina Scheer ist stellvertretende Schatzmeisterin des AfD-NRW-Landesverbandes.

Auch aus Bochum stammt MdL Gabriele Walger-Demolski, welche vor ihrer Wahl in den Düsseldorfer Landtag dienstunfähig (auf Lebenszeit !?) war und mit ihrer Wahl ins Parlament eine wundersame Heilung von ihren Gebrechen erfuhr.

Ihr Ehemann (ebenfalls AfD-Mitglied) ist Sohn eines hohen Funktionärs der 1956 verbotenen Sozialistischen Reichspartei (SRP), in welcher sich damals zahlreiche echte Nazis tummelten.

Willkommen im Club!

Man darf also gespannt sein, welche „Klöpse“ sich die „Jakobiner“ im AfD-Bundeskonvent in den kommenden 2 Jahren noch leisten werden.

Henry Stutzen

French Revolution. Louis XVI at the Bar of the National Convention, December 26th 1792′. President of Convention having asked if he has anything to say in his own defence, the King spoke briefly and with great dignity.