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14. April 2024 Aus Von DieVolleWahrheit

Radikale Organisation “Muslim Interaktiv”: So gefĂ€hrlich sind die Islamisten

Aktualisiert am 14.04.2024, 19:31 Uhr

"Muslim Interaktiv"

Hinter dem Kanal “Muslim Interaktiv” steckt ein Nutzer, der sich “Raheem Boateng” nennt. Â© IMAGO/Hanno BodeLesedauer:3 Min.

In ihren Videos auf Tiktok und Instagram geben sich die Macher hinter dem Kanal als Friedensaktivisten, die nur das Gute wollen. TatsĂ€chlich fordern sie die RĂŒckkehr zum Kalifat. EINE ANALYSE von Lukas Weyell Dieser Text enthĂ€lt eine Einordnung aktueller Ereignisse, in die neben Daten und Fakten auch die EinschĂ€tzungen von Lukas Weyell sowie ggf. von Expertinnen oder Experten einfließen. Informieren Sie sich ĂŒber die verschiedenen journalistischen Textarten.

Es wirkt zunĂ€chst recht harmlos, was der Instagram-Kanal “Muslim Interaktiv” anbietet. In einem der Videos, das ganz oben am Profil angeheftet ist, wĂŒnscht einer der beiden PrĂ€sentatoren des Kanals allen Muslimen einen Eid Mubarak zum Zuckerfest am 10. April. Das Zuckerfest beschließt das Ende des Fastenmonats Ramadan im muslimischen Glauben und ist fĂŒr diese einer der wichtigsten Festtage des Jahres. Traditionell wĂŒnscht man sich hierbei einen Eid Mubarak, ein gesegnetes Fest.

Im Anschluss an die WĂŒnsche wird es dann politisch. Der Ramadan sei in diesem Jahr fĂŒr viele Muslime in der Welt ĂŒberschattet durch Gewalt. In Syrien, Kaschmir, PalĂ€stina und anderen LĂ€ndern könnten Muslime das Fest nicht richtig genießen. “WĂ€hrend die Herrscher dieses Fest instrumentalisieren, suchen unsere Geschwister nach Essen”, so heißt es im Video.

RĂŒckkehr zum Kalifat

Was damit genau gemeint ist, erschließt sich in einem der anderen Videos des Kanals. Dort werden die drei “schlechtesten Herrscher” der muslimischen Welt gezeigt. Darunter der saudische Herrscher Mohammed bin Salman, der fĂŒr seine angeblich zu israelfreundlichen Haltung kritisiert wird. Das Wort “Israel” wird dabei unkenntlich gemacht, wĂ€hrend ein Foto von Bin Salman zusammen mit Israels Premier Benjamin Netanyahu gezeigt wird.AnalyseGeneration IslamSchockierende Parallelen zum “Islamischen Staat” – und ein “feiger” Unterschiedvon Marie Illner

In einem weiteren Video trauert der Kanalbetreiber dem Kalifat nach, das 1924 abgeschafft wurde und an dessen Stelle unter anderem die sĂ€kulare TĂŒrkei trat. Die Muslime seien dadurch ihrer “Freiheit beraubt” worden, so der Moderator. Die Katastrophen in der Welt wie der “Genozid in PalĂ€stina” wĂŒrden nur deshalb stattfinden, weil die muslimische Welt in “schwache Einzelstaaten” aufgeteilt sei. Er fordert daher eine RĂŒckkehr zu ihrem “Schutzschild”, dem Kalifat.

Experten warnen vor “Muslim Interaktiv”

Hinter dem Kanal steckt ein Nutzer, der sich “Raheem Boateng” nennt. Laut Informationen der “Bild”-Zeitung handelt es sich dabei um einen 25-jĂ€hrigen Studenten aus Hamburg. Auf Instagram und Tiktok folgen ihm Tausende. Der Hamburger Verfassungsschutz warnt dagegen vor “Muslim Interaktiv”.

Die Bundesarbeitsgemeinschaft religiös begrĂŒndeter Extremismus (BAG RelEx) erklĂ€rt gegenĂŒber unserer Redaktion: Obwohl “Muslim Interaktiv” nicht zu Gewalt aufrufe, sei die Gruppe problematisch, da sie nicht zu einem gemeinschaftlichen, demokratischen und pluralistischen Miteinander aufrufe, “sondern Spaltung provoziert und ein klares Freund-Feind-Schema heraufbeschwört”.

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Dabei setze die Gruppe auf ein nahbares und authentisches Auftreten und kleide sich dementsprechend. Der Frontmann der Gruppierung, der sich “Raheem Boateng” nennt, tritt in Outfits auf, die auch Rapper tragen könnten. Er ist durchtrainiert, modern frisiert und gestylt. Das spricht vor allem junge Nutzer an.

Radikale profitieren vom Algorithmus der Plattformen

Ihre AnhĂ€ngerschaft rekrutiert “Muslim Interaktiv” vor allem online in den sozialen Medien, wie BAG RelEx erklĂ€rt. Das hat GrĂŒnde: “Die Gruppe profitiert unter anderem von den Logiken der Plattformen – Algorithmen, Hashtags etc. – durch die ihre Botschaften stĂ€rker in den ‘Mainstream’ gespĂŒlt werden.” Mit emotionalisierenden Videos und Bildern greife die Gruppe Debatten auf und instrumentalisiere diese fĂŒr ihre Zwecke.InterviewIslamismusIslam-Expertin: “FĂŒr die Islamisten ist Deutschland eine Wertediktatur”von Joshua Schultheis

“Muslim Interaktiv” gehört laut der Bundesgemeinschaft religiös begrĂŒndeter Extremismus aktuell zu den relevantesten islamistischen Gruppen in Deutschland. Bei Tiktok erreicht sie fast 22.000 Follower, auf YouTube rund 15.400. Wichtig in der Betrachtung der Follower-Zahlen sei allerdings, dass sie nicht gleichbedeutend mit aktiven UnterstĂŒtzerinnen und UnterstĂŒtzern oder “Mitgliedern” der Gruppe sind und dementsprechend nicht ĂŒberschĂ€tzt werden sollten, so BAG RelEx. Trotzdem zeigten die Zahlen, dass die Botschaft durchaus ankomme.

So gefĂ€hrlich ist “Muslim Interaktiv”

In den sozialen Medien inszeniert sich die Gruppe als “Verteidiger des Islams”. Dabei spricht sie tatsĂ€chliche MissstĂ€nde an, wie den Krieg im Gaza-Streifen oder die Diskriminierung von muslimischen und als muslimisch gelesenen Menschen. Allerdings instrumentalisiere sie diese dabei fĂŒr ihre Zwecke, so die BAG RelEx. “Dabei nimmt ‘Muslim Interaktiv’ eine Homogenisierung von ‘den Musliminnen und Muslimen’ und eine starke Abgrenzung zu anderen gesellschaftlichen Gruppen beziehungsweise ‘dem Westen’ vor.” Dadurch entstehe ein zweiteiliges Weltbild zwischen Gut und Böse.

Damit befeuere die Gruppe EntfremdungsgefĂŒhle und Opfernarrative und kreiere ein Bedrohungsszenario, verbunden mit dem Appell, aktiv zu werden. “Als Zukunftsvision skizziert die Gruppe die Vereinigung aller Muslim*innen in einem Kalifat”, so die BAG RelEx. Mit diesem Kalifat stellt die Gruppe das Existenzrecht muslimischer LĂ€nder infrage und die Trennung von Religion und Staat, wie sie in Deutschland gilt.

Zuletzt hatte der sogenannte “Islamische Staat” in Syrien und dem Irak ein Kalifat ausgerufen, in dem die Scharia herrschte und unter anderem die Todesstrafe auf teilweise absurde Vergehen verhĂ€ngt wurde wie “Beleidigung des Koran” und “Hexerei”. Auch deshalb werden Forderungen nach einem Kalifat kritisch gesehen.

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