🔥🔥🔥Schadensersatz und Schmerzensgeld: Jetzt beginnen die Prozesse gegen die Impfstoff-Hersteller🔥🔥🔥

18. Juli 2023 Aus Von DieVolleWahrheit

Aktualisiert am 03.07.2023, 19:00 Uhr

Frau wird in den Arm geimpft.

In den nächsten Wochen und Monaten werden an vielen deutschen Landgerichten Verfahren beginnen, in denen die Kläger Schadensersatz und Schmerzensgeld fordern. (Symbolbild) © Getty Images/Stockphoto/Inside Creative House

Mehrere Hundert Menschen klagen wegen Beschwerden, die sie auf die Covid-Impfung zurückführen, gegen Biontech, Astrazeneca & Co. Den Beweis zu führen, ist schwierig.

Wenn am Montag vor dem Landgericht Rottweil die erste mündliche Verhandlung in einem Schadensersatzprozess gegen den Impfstoff-Hersteller Biontech beginnt, geht es um ein Blutgerinnsel. Der Kläger macht geltend, dass eine Thrombose im Auge dazu geführt hat, dass er auf diesem Auge erblindet ist. Der Wiesbadener Rechtsanwalt Joachim Cäsar-Preller vertritt den Mann. Er fordert 150.000 Euro Schadensersatz.

Denn das Gerinnsel ist relativ kurz nach der Corona-Impfung mit dem Vakzin Comirnaty aufgetreten.

Anwalt: “Solidarität mit Geschädigten”

In den nächsten Wochen und Monaten werden an vielen deutschen Landgerichten Verfahren beginnen, in denen die Kläger Schadensersatz und Schmerzensgeld fordern. Allein Cäsar-Preller hat nach eigenen Angaben 850 Mandanten und bereits 150 Klagen eingereicht. Weitere Kanzleien kommen hinzu. Die Kläger führen an, durch die Corona-Impfung einen Impfschaden erlitten zu haben:

“Im Sinne dieses Gesetzes ist [ein] Impfschaden die gesundheitliche und wirtschaftliche Folge einer über das übliche Ausmaß einer Impfreaktion hinausgehenden gesundheitlichen Schädigung durch die Schutzimpfung.”§ 2, Satz 10 Infektionsschutzgesetz

Diesen Schaden auszugleichen, hat für Cäsar-Preller ähnlich wie die Impfung selbst mit gesellschaftlichem Zusammenhalt zu tun: “Mir geht es darum, dass die, die sich aus Solidarität haben hier impfen lassen, jetzt nicht alleinstehen dürfen.”

Frau verklagt Biontech: Welche Corona-Impfschäden sind bekannt?

https://web.de/magazine/gesundheit/impfschaeden-schwer-beweisen-38025570

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Impfschäden: Beweisführung schwierig

Eine Frage sei bei der Beurteilung von Impfschäden entscheidend, sagt Peter Berlit, der Generalsekretär der Deutschen Gesellschaft für Neurologie: “Kommt das Ganze von der Impfung oder ist es ein zufälliges zeitliches Zusammentreffen?”

Denn all diese Beschwerden können auch andere Ursachen haben – Virusinfektionen etwa, allen voran mit Sars-CoV-2. Auch wenn die Betroffenen gar nichts von der Infektion merken, können sie zum Beispiel an Long Covid erkranken. Solche Langzeitfolgen können dieselben schweren Beschwerden wie die Impfung auslösen – nur ist das Risiko für Long Covid um ein Vielfaches höher.

Die Ursache klar herauszuarbeiten, ist für Carsten Watzl, den Generalsekretär der Deutschen Gesellschaft für Immunologie, eine Herausforderung:

“Zu sagen, dass die Impfung wirklich eine Erkrankung oder eine Komplikation verursacht hat, ist für den Einzelnen fast unmöglich.”

Carsten Watzl, Generalsekretär der Deutschen Gesellschaft für Immunologie

Das Problem stellt sich nicht erst jetzt vor Gericht, sondern schon seit Beginn der Impfkampagne Ende 2020. Arzneimittelüberwachungsbehörden wie das Paul-Ehrlich-Institut (PEI) sammeln deshalb Verdachtsmeldungen schwerwiegender Impfnebenwirkungen und vergleichen die Zahl der gemeldeten Beschwerden damit, wie häufig sie in Zeiten vor der Impfung vorgekommen sind. Übersteigen die Meldungen diese sogenannte Hintergrundinzidenz, schlagen die Arzneimittelüberwacher Alarm.

Sehr gut funktionierte das im Frühjahr 2021: Den Behörden war aufgefallen, dass nach Impfungen mit dem Präparat von Astrazeneca häufiger als zu erwarten Thrombozytopenien auftraten. Das bekannteste Symptom sind die Sinusvenen-Thrombosen, die den Blutabfluss aus dem Hirn blockieren können. Inzwischen gilt als gesichert, dass die vektorbasierten Impfstoffe von Astrazeneca und anderen Herstellern bei einigen Patienten die Produktion von Antikörpern auslösen, die sich gegen die eigenen Blutplättchen richten.

Bei den vektorbasierten Impfstoffen beobachten die Arzneimittelüberwacher in seltenen Fällen auch die aufsteigenden Lähmungen des Guillain-Barré-Syndroms. Vor allem bei jungen Männern fiel nach Impfungen mit den mRNA-Impfstoffen auf, dass diese Vakzine sehr selten Herzmuskel- und Herzbeutelentzündungen auslösen können.

So schnell diese schweren unerwünschten Impfreaktionen auch dank weltweiter Zusammenarbeit bekannt wurden – in Deutschland ist die Kommunikation darüber schon lange ideologisch aufgeheizt. Das kann nicht nur zu einer Überschätzung des Problems führen.

Dabei sind schwere Nebenwirkungen auch bei Impfstoffen gegen andere Erreger bekannt. Beispiel Herzmuskelentzündung (Myokarditis): Ein Team der Nationalen Universität von Singapur hat 22 Studien zu Impfnebenwirkungen ausgewertet. Insgesamt flossen Daten zu mehr als 405 Millionen Impfdosen in die 2022 publizierte Studie ein. Für die Corona-Impfstoffe fanden die Forscher 33 Fälle von Myokarditis auf eine Million Impfdosen. Außer bei Männern unter 30 lagen die Zahlen auch bei Menschen, die sich gegen andere Erreger hatten vakzinieren lassen, in derselben Größenordnung. Bei der Pockenimpfung zeigte sich sogar ein höheres Risiko für diese Komplikation.

Erste Erfolge bei der Suche nach Biomarkern

Schwere Impfreaktionen bekommen schon seit den ersten Tagen der Impfkampagne große Aufmerksamkeit – auch, weil SPD-Politiker Karl Lauterbach die Vakzine vor seiner Zeit als Minister in einem Tweet als “nebenwirkungsfrei” anpries. Nun warnt Carsten Watzl davor, die Risiken aufgrund der Medienberichte über die Prozesse zu überschätzen: “Man darf jetzt nicht den Eindruck erwecken, die Impfung sei vielleicht doch nicht so sicher”, sagt er: “Wir reden immer noch über sehr seltene Ereignisse.”

Weil aber 60 Millionen Menschen in sehr kurzer Zeit die Impfung bekommen haben, haben in dieser kurzen Zeit mehrere Tausend schwere Nebenwirkungen erlitten. “Aber das darf nicht den Eindruck erwecken, dass wir im Nachhinein die Impfung komplett neu bewerten müssen.” Noch immer stellten die Corona-Impfstoffe im Vergleich zur Covid-Infektion das kleinere Risiko dar.

Zumal die Forschung bei der Suche nach Spuren im Körper der Betroffenen, sogenannten Biomarkern, vorankommt. Etwa bei den Sinusvenenthrombosen oder bei den Herzmuskelentzündungen ist das gelungen. Ein großer Fortschritt, findet der Neurologe Peter Berlit:

“Wenn Laborbefunde oder bildgebende Befunde zeigen, es hat was mit der Impfung zu tun, dann erleichtert das die Einordnung als Impffolge, hilft uns bei der Wahl einer geeigneten Therapie und bei etwaigen juristischen Ansprüchen, die Betroffene nachher stellen.”

Eine Zeit lang gab es die Vermutung, Corona-Impfungen könnten in seltenen Fällen eine Gürtelrose auslösen. Diesen Verdacht haben Studien jedoch widerlegt.

https://web.de/magazine/news/coronavirus/schadensersatz-schmerzensgeld-prozesse-impfstoff-hersteller-38385132