Ein ungewöhnliches Osterfest liegt hinter uns â ohne Freunde, ohne die Möglichkeit, Angehörige zu besuchen. Ich verstehe gut, dass sich viele Menschen jetzt nach einer Lockerung der MaĂnahmen sehnen, die unseren Alltag so beeintrĂ€chtigen. Die EinschrĂ€nkungen treffen ja nicht alle gleich: Es macht einen Unterschied, ob man ein Einfamilienhaus mit Garten hat oder ob man mit Kindern in einer zu kleinen Wohnung lebt und umliegende SpielplĂ€tze geschlossen sind. Trotzdem mĂŒssen wir vorsichtig sein. |
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Wir sehen aktuell in den USA oder GroĂbritannien, welche schrecklichen ZustĂ€nde drohen, wenn man die Pandemie unterschĂ€tzt und zu spĂ€t reagiert. Wir sehen gegenwĂ€rtig auch, dass der gröĂte Druck fĂŒr eine rasche Ăffnung von den WirtschaftsverbĂ€nden und wirtschaftsnahen Instituten kommt.Es sind dieselben Institute, die in der Vergangenheit empfohlen haben, KrankenhĂ€user zu schlieĂen und Personal im öffentlichen Dienst abzubauen â was sich jetzt bitter rĂ€cht. Wir brauchen dringend Investitionen in die öffentliche Infrastruktur, mehr PflegekrĂ€fte, mehr LehrkrĂ€fte an Schulen und deren bessere hygienische Ausstattung. 15 Kinder pro Klasse â das wĂ€re doch mal eine MaĂnahme, die vor allem fĂŒr Schulen in Problembezirken auch ĂŒber die Krise hinaus sinnvoll wĂ€re!AuĂerdem muss parallel zur Lockerung endlich eine flĂ€chendeckende Versorgung mit normalen Stoffmasken sichergestellt werden. Ich finde es bedauerlich, dass die Regierung sich nicht dazu durchgerungen hat, zumindest in allen geschlossenen öffentlichen RĂ€umen, im ĂPNV und in GeschĂ€ften eine Maskenpflicht durchzusetzen. Zwar schĂŒtzen diese Masken nicht den TrĂ€ger, sondern die anderen. Aber gerade deshalb wĂ€re es sinnvoll, sie verpflichtend zu machen, denn dann wĂ€ren am Ende auch alle geschĂŒtzt. Und Chinas NachbarlĂ€nder zeigen, dass sich so die Ausbreitung der Pandemie erheblich eindĂ€mmen lĂ€sst. |
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FĂŒr die Ablehnung der Maskenpflicht gibt es einen einfachen Grund: Die Bundesregierung hat es immer noch nicht geschafft, eine flĂ€chendeckende Versorgung mit einfachen Schutzmasken sicher- und Masken preiswert fĂŒr alle zur VerfĂŒgung zu stellen.Vor diesem Hintergrund halte ich die beschlossenen Lockerungen fĂŒr riskant. Im GedrĂ€nge der SupermĂ€rkte drohen nach wie vor Ansteckungen, eine Maskenpflicht in geschlossenen RĂ€umen wĂŒrde dieses Risiko mindern. Und angesichts der hygienischen MissstĂ€nde an vielen Schulen ist eine ĂŒberhastete RĂŒckkehr â vor allem fĂŒr junge SchĂŒlerinnen und SchĂŒler â kaum zu verantworten. Ăber die gestern beschlossene Exit-Strategie von Bund und LĂ€ndern habe ich heute mit dem rbb24 Inforadio gesprochen: |
Wagenknecht: “Es wĂ€re vieles besser, wenn es die Maskenpflicht gĂ€be” | InforadioWWW.INFORADIO.DE â TeilenIn Deutschland werden wieder mehr GeschĂ€fte öffnen. FĂŒr die Linken-Politikerin Sahra Wagenknecht sind das riskante MaĂnahmen, die ohne Maskenpflicht zu neuen Infektionen fĂŒhren könnten. |
Im GesprÀch mit dem SPIEGEL |
Im Video-Interview mit Markus Feldenkirchen vom SPIEGEL habe ich ĂŒber die Pandemie-Folgen, Krisenmanagement und Kapitalismuskritik gesprochen. Einen Mitschnitt der Sendung âDer Spiegel fragt Liveâ gibt es auf Facebook und hier: |
Sahra Wagenknecht spricht ĂŒber Krisenmanagement in Zeiten von CoronaWWW.SPIEGEL.DE â TeilenDie Finanzierung der Pandemie-Folgen wird ein Kraftakt – Markus Feldenkirchen sprach mit der Linkenpolitikerin Sahra Wagenknecht ĂŒber Krisenmanagement und Kapitalismuskritik. |