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25. Juli 2021 Aus Von DieVolleWahrheit
Gibt es einen Zusammenhang zwischen der Nervenerkrankung und Corona-Impfung?© imago images/NurPhoto/Ãlex Camara

News Ratgeber Gesundheit & Fitness Guillain-BarrĂ©-Syndrom – Folge von Corona-Impfung? Gibt es einen Zusammenhang zwischen der Nervenerkrankung und Corona-Impfung? © imago images/NurPhoto/Ãlex Camara Guillain-BarrĂ©-Syndrom – Folge von Corona-Impfung?

Aktualisiert am 15.07.2021, 19:27 Uhr

  • US-Behörden warnen vor einem möglichen Zusammenhang zwischen dem Guillain-BarrĂ©-Syndrom (GBS) und dem Corona-Impfstoff von Johnson & Johnson.
  • Das Guillain-BarrĂ©-Syndrom kann MuskelschwĂ€che und LĂ€hmungen und auslösen.
  • Wer ist besonders von GBS betroffen und worauf sollten Geimpfte jetzt achten?

Nachdem in den Vereinigten Staaten 100 VerdachtsfĂ€lle des seltenen Guillain-BarrĂ©-Syndroms nach einer Impfung mit dem Corona-Impfstoff von Johnson & Johnson registriert wurden, prĂŒft die US-Arzneimittelbehörde FDA einen möglichen Zusammenhang zwischen der seltenen Nervenerkrankung und dem Vakzin.

Zwar sei das Risiko nach einer Corona-Impfung an GBS zu erkranken gering und der Nutzen der Impfung ĂŒberwiege, dennoch nahm die FDA das Guillain-BarrĂ©-Syndrom als mögliche Nebenwirkung in ihre Warnhinweise zum Impfstoff Janssen von Johnson & Johnson auf. In den USA wurden bislang rund 13 Millionen Menschen mit dem Impfstoff gegen das Coronavirus geimpft.

Zusammenhang zwischen GBS und Corona-Impfung?

95 Prozent der Erkrankten mussten im Krankenhaus behandelt werden, ein Mensch starb. Ob der Todesfall mit der Impfung gegen das Coronavirus zusammenhĂ€ngt, ist noch nicht bekannt. Bei den Personen handelt es sich ĂŒberwiegend um MĂ€nner im Alter von ĂŒber 50 Jahren. Laut Johnson & Johnson traten die meisten FĂ€lle 42 Tage nach einer Corona-Impfung mit dem Impfstoff Janssen auf.

Aufgrund der Freiwilligkeit von Meldungen ĂŒber Nebenwirkungen könne weder die HĂ€ufigkeit sicher abgeschĂ€tzt noch ein kausaler Zusammenhang zwischen Impfstoff und Erkrankung klar hergestellt werden. Dem in Deutschland fĂŒr die Bewertung von Arzneimitteln zustĂ€ndigem Paul-Ehrlich-Institut (PEI) liegen keine Meldungen ĂŒber GBS im Zusammenhang mit dem Impfstoff von Johnson & Johnson vor.

Allerdings meldete das PEI im MÀrz zwei VerdachtsfÀlle, die kurz nach einer Impfung mit dem Impfstoff Comirnaty von Biontech / Pfizer auftraten. Die europÀische Arzneimittelbehörde EMA analysiert aktuell einen möglichen Zusammenhang von GBS und dem Impfstoff Vaxzevria des Herstellers AstraZeneca.

Was ist das Guillain-Barré-Syndrom?

Beim Guillain-BarrĂ©-Syndrom handelt es sich um ein neurologisches Krankheitsbild mit einer meist plötzlich auftretenden EntzĂŒndung des peripheren Nervensystems (PNS). Das PNS liegt außerhalb des Gehirns und RĂŒckenmarks und ist fĂŒr den Informationsaustausch zwischen Hirn, RĂŒckenmark und Körper zustĂ€ndig. JĂ€hrlich erkranken etwa 1 bis 2 von 100.000 Menschen an GBS, ĂŒberwiegend MĂ€nner.

Bekannt sind verschiedene GBS-Varianten. Bei der am hÀufigsten beobachteten Variante treten zunÀchst parallel von den Beinen ausgehende Störungen auf. Dazu zÀhlen Symptome wie SchwÀche, Kribbeln oder ein Verlust der Empfindung bis hin zu LÀhmungen. Die Symptome breiten sich weiter in den oberen Teil des Körpers aus und wandern in die Arme. Beschriebene Symptome können auch von oben nach unten verlaufen.

Bei schweren VerlĂ€ufen kann die Atemmuskulatur betroffen sein. Dann ist eine kĂŒnstliche Beatmung erforderlich. Auch die Funktion von Gesichts- und Schluckmuskulatur kann so beeintrĂ€chtigt sein, dass eine natĂŒrliche Aufnahme von FlĂŒssigkeit und Nahrung nicht möglich ist.

Auch kann es zu gefÀhrlichen Störungen von Funktionen kommen, die vom vegetativen Nervensystem gelenkt werden. Dazu zÀhlen Herzrhythmusstörungen und Schwankungen des Blutdrucks. Eine stark beeintrÀchtigte Verdauung und unkontrolliertes Harnverhalten sind weitere mögliche Symptome. Bei einer anderen Variante des Guillain-Barré-Syndroms können die Augen erstarren oder die Reflexe aussetzen. Auch der Gang kann stark beeintrÀchtigt sein.

Wie entsteht das Guillain-Barré-Syndrom?

Das Guillain-Barré-Syndrom wird als eine schwerwiegende Autoimmunreaktion gedeutet. Warum ein Mensch an GBS erkrankt, ist nicht bekannt. HÀufig tritt das Syndrom nach einer Infektionen mit Bakterien oder Viren auf.

Kurz nach Ausbruch der Corona-Pandemie wurden erstmals GBS-FÀlle registriert, die nach einer Infektion mit dem neuartigen Coronavirus SARS-CoV-2 auftraten. Möglicherweise Impftstoff-assoziierte GBS-FÀlle gab es bereits in der Vergangenheit: etwa 1976 in den USA und 2009 in der kanadischen Provinz Québec nach Massenimpfungen gegen die Schweinegrippe.

Wie wird GBS behandelt?

Da GBS schnell drastisch Fortschreiten und zu Herzversagen und Atemstillstand fĂŒhren kann, ist eine umgehende intensivmedizinische Behandlung notwendig. Im Anschluss an den Krankenhausaufenthalt kann eine Rehabilitationsmaßnahme zum Aufbau von Muskel- und Nervenfunktionen notwendig sein. Viele Patienten heilen nach einigen Wochen bis Monaten vollstĂ€ndig. Neurologische Beschwerden können seltener dauerhaft bestehen bleiben. Die Sterblichkeitsrate liegt bei etwa 5 Prozent.

Angst vor GBS nach Corona-Impfung? Das sollten Sie beachten

Stellen Sie nach einer Impfung folgende Symptome fest, ist es ratsam, umgehend medizinischer Rat einzuholen:

  • SchwĂ€che, Kribbeln oder LĂ€hmungserscheinungen in Beinen oder Armen
  • Schwankender Gang
  • Plötzliche Inkontinenz oder Verstopfung
  • Störungen der Gesichtsmuskulatur
  • Schluck-, Kau- oder Sprachstörungen
  • Erstarrung der Augenmuskulatur

Verwendete Quellen:

  • FDA: Coronavirus Update
  • FDA: Fact sheet for healthcare providers administering vaccine
  • CDC: Guillain-BarrĂ© Syndrome and Vaccines
  • DGN: SARS-CoV-2 kann das gefĂŒrchtete Guillain-BarrĂ©-Syndrom auslösen
  • Pubmed: Risk of Guillain-BarrĂ© syndrome following H1N1 influenza vaccination in Quebec
  • PEI: Sicherheitsbericht
  • EMA: Meeting highlights from the Pharmacovigilance Risk Assessment Committee
  • MSD: Guillain-BarrĂ©-Syndrom (GBS)
  • DocCheck Flexikon: Guillain-BarrĂ©-Syndrom

https://web.de/magazine/gesundheit/guillain-barre-syndrom-folge-corona-impfung-35995104